Am Donnerstag, den 27. September versammelten sich Hersteller und Bauexperten in den Räumlichkeiten des Club Prescrire um an der Präsentation von Esther Sélo, verantwortliche Architektin für den Bereich BIM bei Art Graphique et Patrimoine, teilzunehmen.
Die DNA von Art Graphique et Patrimoine: das Kulturerbe
Art Graphique & Patrimoine (AGP) wurde 1994 aus der Leidenschaft für das Steinhandwerk und die Restaurierung von historischen Denkmälern heraus geboren. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum, das auf 2D- und 3D-Architektur- und archäologische Untersuchungen spezialisiert ist, hat im Laufe der Jahre zur Entwicklung digitaler Techniken zur Sicherung und Verbesserung des Kulturerbes beigetragen.
Mit einer Mischung von traditionellem Know-how und Innovationsgeist hat AGP 1700 renommierte Referenzen in Frankreich und im Ausland gesammelt. Heute gilt AGP als eine der besten Agenturen in ihrem Bereich.
Die Agentur hat einen Bereich, der speziell BIM gewidmet ist und von Esther Sélo geleitet wird.
BIM und bestehendes Kulturerbe: das Beispiel der Villa Majorelle
Esther Sélo stellt die Methodik der Agentur hinsichtlich der Entwurfserstellung für die Modellierung von bestehendem Kulturerbe dar.
Die Erstellung der digitalen Kopie beginnt immer mit einer Laser-Vermessung vor Ort. Abhängig von der Komplexität seiner Architektur kann das Gebäude mehr oder weniger Arbeit erfordern.
Die Villa Majorelle erforderte viel Arbeit, da es sich um eine sehr komplexe architektonische Arbeit handelt. Aufgrund der Skulpturen, den typischen Jugendstil-Dekorationen und den ornamentalen, floralen und organischen Formen wurden 275 Scan-Positionen vor Ort (im Inneren des Gebäudes und von außen) benötigt.
Um eine perfekte digitale Kopie zu erschaffen, mischen die Teams mehrere Techniken: Zunächst wird das Gebäude mithilfe eines Laserverfahrens vermessen und mithilfe der Photogrammetrie ausgewertet. Dann werden diese Daten zu einer Punktwolke zusammengesetzt. Für die Villa Majorelle bestand diese Punktewolke aus 40 Milliarden Punkten: eine sehr genaue Aufnahme.
Nach der Aufnahme vor Ort fahren die Teams mit dem Zusammenfügen des erhaltenen Materials fort.
Der Webshare-Viewer ermöglicht Vermessungen in kurzer Zeit, ohne sich erneut vor Ort begeben zu müssen.
Das mithilfe der Punktewolke modellierte Gebäude wird in Revit eingefügt um den finalen digitalen Entwurf zu bekommen.
Die BIM-Objekte
Die Teams von AGP arbeiten gelegentlich mit generischen Objekten, die in Revit enthalten sind, oder mit Objekten die ihnen auf Polantis.com zur Verfügung stehen. Diese Nutzung ermöglicht es, die Nomenklaturen zu erstellen, mithilfe derer sich die Architekten eine genauere Vorstellung der Wirtschaftlichkeit des Projekts machen können.
Die Besonderheit der Arbeit von AGP, Spezialisten für die BIM-Modellierung von existierendem Kulturerbe, besteht darin, benutzerdefinierte Objekte aus der Punktwolke zu entwickeln.
Es ist wichtig nicht zu interpretieren
Die Elemente, über die keine Information bekannt ist, werden systematisch auf dem Entwurf angezeigt, was eine Vermessungs- und Diagnosearbeit erfordert.
Um ein Beispiel zu geben: Der Verbindung der Netzwerke, wird besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet. Die Übergänge können interpretiert werden. Voraussetzung dafür ist ein Farbcode oder ein Kommentar auf dem Objekt.
Die Möglichkeiten den digitalen Entwurf zu nutzen
Esther Sélo schließt ihre Präsentation mit einer Reihe möglicher Anwendungen von BIM im Hinblick auf das bestehende Kulturerbe ab.
- Die Teams können Standortanalysen durchführen. Die unmittelbare Umgebung hat Auswirkungen auf die Struktur und möglicherweise auch auf das Projekt, deshalb ist dieser Ansatz so wichtig.
- Natürlich gibt es die Modellierung des Bestehenden. Auf diese Weise beteiligt sich die Arbeit von AGP an den Diagnosephasen, auf deren Basis der Architekt seine Analyse durchführen kann.
- Die Realisierung des Modells des Bestehenden in Form eines Videopfads. Da die außergewöhnlichen Standorte nicht immer zugänglich sind, können sie dank eines Videos der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
- Die Datengewinnung der Nomenklaturen von Objekten (Fenster, Türen, Materialien) und Informationen wie zu, Beispiel die Oberfläche des Bodens … in der Tat, alles, was für das Projekt nützlich sein kann und die Analyse seiner Realisierbarkeit.
- Der Entwurf kann auch für die Verwaltung von Werken und Geräten verwendet werden. In Verbindung mit den richtigen Management-Tools ermöglicht es die Nutzung und Erhaltung der Arbeit.
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